THW sprengt Fabrikgebäude 19.04.11
Noch nie zuvor hatte Bad Säckingen die Sprengung eines solch großen Gebäudes wie am Dienstag auf dem Brennet-Areal durch das Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik erlebt. Entsprechend groß waren Besucherandrang und Aufwand. Der Hebelweg und die Wallbacher Straße neben den Bahngleisen wurden gesperrt, ein Sicherheitsradius von 100 Metern eingerichtet, Absperrbänder hinderten allzu neugierige Besucher daran, sich zu weit auf das Versuchsgelände hervorzuwagen.
Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass ein Zuschauer verletzt wurde, der sich auf dem Gehweg gegenüber eines Elektronikgeschäfts aufhielt. Nach Polizeiangaben wurde er von einem Stein getroffen und blutete stark. Sanitäter brachten ihn ins Krankenhaus. Der Einsatzleiter des THW, Stefan Rother, und der Sprengverantwortliche Uli Hofmaier entschuldigten sich noch während der Übung bei ihm. Dem Patienten geht es inzwischen wieder besser.
Bereits vier Tage zuvor hatten das Technische Hilfswerk Bad Säckingen, Emmendingen und Schonach mit rund 30Helferinnen und Helfern unter Aufsicht des Fraunhofer Instituts EMI Sensoren an den Wänden der leerstehenden Fabrikhalle angebracht und das Gebäude für die Sprengung vorbereitet . Diese hochsensiblen Sensoren sollten bei der Sprengung Messdaten liefern, inwiefern die Wände noch einsturzsicher wären. Diese Information soll Rettungskräften helfen, die Lage abzuschätzen, um sich und eventuellen Opfer nicht in Gefahr zu bringen. Außerdem konnten die Rettungskräfte so einen Großeinsatz üben.
Im Lagezentrum zeigten mehrere große Computerbildschirme, was die Sensoren gemessen hatten. Wie zu erwarten, meldeten sie in knallroten Farben Alarm und zeigten genau die Stellen an, die einsturzgefährdet waren. Dr. Frank Schäfer vom Fraunhofer EMI zeiget sich sehr zufrieden, "die Sensoren haben angezeigt, was sie zeigen sollten". Ein drohnenähnlicher Quadrocopter überflog zusätzlich das Areal und lieferte Bilder aus der Luft.
Um 12.20 Uhr trafen DRK, Feuerwehr und THW ein, insgesamt rund 150 Helfer.