Seismo 12 10.05.12

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Wie das Dreiländereck für ein Jahrtausendbeben probt
 
Das versucht "Seismo 12" zu simulieren, eine mehrtägige trinationale Erdbebenübung, die von Schweizer Seite initiiert wurde und an diesem Donnerstag endet. Drei Tage lang proben Einsatzleitstellen den Ernstfall. Mit von der Partie sind Verwaltungsstäbe des Regierungspräsidiums Freiburg sowie der Landratsämter Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut.

Das Szenario lässt schaudern. 6,2 Millionen Menschen wären bei einem derart starken Beben mit Zentrum nahe Basel betroffen. Die "Seismo 12"-Verantwortlichen rechnen mit 6000 Toten, 30 000 Verschütteten, 18 000 Schwerverletzten und 45 000 Leichtverletzten. Nach Schäden an etwa 750 000 Gebäuden wären zudem akut 1,6 Millionen Menschen obdachlos, knapp die Hälfte davon langfristig. Eine Atomkatastrophe hat man dagegen nicht mitsimuliert. Stattdessen melden die Übungsrechner: "Keine nukleare Gefährdung" – keine Schäden an AKW. "Seismo 12" setzt erst 54 Stunden nach dem Beben ein. Alle Atomkraftwerke der Schweiz sind demnach bereits abgeschaltet und produzieren keinen Strom, die Kühlung der Brennelemente sei jedoch sichergestellt.
 
Die Katastrophe ist simuliert ...
"Es läuft also draußen niemand herum, der Erdbeben spielt", erklärt Mike Fier vom deutschen Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn, der als Beobachter in der "Regiebox Deutschland" mit dabei ist. Sie steht außerhalb des Bunkers in den Räumen des basellandschaftlichen Amtes für Militär und Bevölkerungsschutz, sammelt Informationen und gibt Anweisungen an die eigenen Stellen auf deutscher Seite weiter – Polizei, Bundes- und Feuerwehr, Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Technisches Hilfswerk. Regieboxen haben auch die vier beteiligten Nordwestschweizer Kantone sowie Frankreich, auch wenn die Franzosen unter Hinweis auf die Präsidentschaftswahlen eine aktive Teilnahme wieder abgesagt hatten. Wegen einer bevorstehenden eigenen Erdbebenübung endete auch die deutsche Beteiligung schon am Mittwochnachmittag um 16 Uhr.
 
Fachberater der THW Ortsverbände Bad Säckingen, Laufenburg und Waldshut-Tiengen im Einsatz
Von Anfang an waren Fachberater der 3 Ortsverbände am Hochrhein im Übungseinsatz. Zum einen unterstützten sie den Verwaltungsstab im Bunker des Landratsamtes Waldshut-Tiengen, zum anderen waren sie in der Technischen Einsatzleitung des Landkreises eingesetzt.

Seismo 12

 

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